Für manchen jungen Mann, der sich bisher in Jeans und T-Shirts gefallen hat, ist der Umstieg auf einen Business-Anzug ungewohnt. Doch die Dresscodes in manchen Branchen sind unerbittlich. Sie schreiben vor, was angezogen werden darf und was nicht. Der Ruf einer ganzen Branche hängt davon ab. Der Anzug unterstreicht deren Seriosität. Dresscodes und modische Standards erlauben einem, Karriere zu machen. Vorgesetzte nehmen genau wahr, mit wie viel Sachverstand Mitarbeiter ihren Business-Anzug gewählt haben, wie akkurat er sitzt und wo dem Anzugträger gewisse Lässigkeiten oder eine zu große Neigung zur Individualität anzumerken sind.
Im Büro einer Versicherung darf der Anzug auch mittelgrau sein. In einer Bank, in den oberen Management-Etagen oder einem Bestattungsinstitut sind dunkle Farben Pflicht. Wer karrieremäßig hoch hinaus möchte, sollte von Anfang an auf Zurückhaltung, Gepflegtheit, gute Umgangsformen und optische Perfektion im Dress achten. Sie repräsentieren in Ihrem Businessanzug das Unternehmen und seine Werte. Ihre Persönlichkeit hat dahinter zurückzustehen. Zu viel Muskelspiel, dünne Spargelbeine oder ein prominenter Wohlstandsbauch sollten ansprechend kaschiert werden. Zu vermeiden sind zu lange oder zu kurze Hosenbeine und Sakko-Ärmel. Die Schultern der Anzugjacke müssen genug Bewegungsfreiheit erlauben, dürfen aber nicht zu weit ausfallen. Üblich ist, dass die Hemdenärmel ein bisschen aus dem Jackett-Ärmel hervorlugen. Ein zu enger Kragen ist hinderlich. Ein Fingerbreit Platz sollte vorhanden sein. Der perfekte Businessanzug schlägt nirgends Falten. Er spannt auch nicht. Gegebenenfalls muss ein Anzug von der Stange entsprechend abgeändert werden. Die Hosenbeine enden zwei Fingerbreit oberhalb des Schuhabsatzes. Die Socken sind beim Businessanzug immer schwarz und so lang, dass man keine Haut sieht. Bei einer voluminösen Figur ist empfehlenswert, Anzughose und Jackett getrennt zu kaufen. Das Ausbürsten und Lüften des Businessanzuges ist tägliche Pflicht.Hochwertige Business-Anzüge fallen heute aus wie Maßanzüge. Junge und moderne Schnitte kommen beispielsweise von Hugo Boss, Daniel Hechter, Strellson, Lagerfeld, Windsor, Joop, Tommy Hilfiger oder Cinque. Es muss nicht immer gleich Armani-Level sein. Hochwertige Businessanzüge bestehen je nach Jahreszeit aus Baumwolle, Schurwolle oder Schurwoll-Mix. Ob man eine Weste darunter trägt, ist Geschmackssache, manchmal aber auch Bestandteil des Dresscodes. Mit einer Weste darf man die Jackettjacke zeitweise offen tragen. Trägt man den Businessanzug ohne Weste, schließt man einen Knopf, sobald man das Büro verlässt. Die Revers des modernen Businessanzugs sind schmal. Die Taille darf dezent betont werden. Die Hose darf mit einem unauffälligen Gürtel gehalten werden. Eine hochwertige Krawatte ist Pflicht. Eine Fliege kann bereits als modische Extravaganz gelten, die nicht gut ankommt. Ebenso kann ein Cordsamt-, Samt- oder Feincordanzug als zu lässig gelten. Zu vermeiden ist auch, dass man besser gekleidet ist als der Chef. Ungenutzte, abgetragene oder ungepflegt wirkende Schuhe gehen zum Business-Anzug gar nicht. Die Bügelfalte sollte immer tadellos aussehen. Gegebenenfalls muss die Anzughose neu aufgebügelt werden. Bei Schurwoll-Anzügen ist ein Dampfbügeleisen sehr hilfreich. Dass man seine Geschäftsanzüge regelmäßig auf Flecken oder Knitterfalten untersucht, sollte selbstverständlich sein. Muffiger Geruch – beispielsweise durch Zigarettenrauch – wird in der Reinigung aus dem Gewebe entfernt.Standard ist: In der oberen Führungsetage und bei offiziellen Business-Veranstaltungen sind ein dunkler Dreiteiler mit Oberhemd, dezenter Krawatte und glatten Lederschuhen Pflicht. Nadelstreifen sind erlaubt, auffallende Accessoires aber nicht. Absolute “NoGos” sind helle Anzüge, offene Krägen ohne Krawatte oder Rollkragenpullover. Im mittleren Management und bei Veranstaltungen auf dieser Ebene sollte man einen gut geschnittenen Zwei- oder Dreiteiler tragen. Hier sind auch hellere Anzugfarben wie Mittelgrau, Braun oder Beige gestattet. Gürtel und Schuhe müssen farblich harmonieren. Pullover, offene Hemdenkrägen, aufwändige Stoffmusterungen oder helle Tennissocken sind tabu. Gelten bestimmte Dresscodes oder einheitliche Firmenfarben, gehen diese vor.