Dienstreisen – Business Etikette im Flieger

Wie überall im Leben – und ganz besonders im Geschäftsalltag – helfen Regeln und Tipps entspannter und besser durch den Tag zu kommen. Doch gerade beim Reisen, wo Urlauber und Geschäftsleute aufeinander treffen ist es besonders wichtig die grundsätzlichen Prinzipien zu kennen.

Es geht schon mit dem ständigen Drängeln los. Aber wo fangen wir hier mal an? Am Security Check, am Check-In, im Bistro, beim Shoppen, an den Toiletten, beim Boarding, oder dann doch erst im Flieger um sein Handgepäck zu verstauen? Es ist schon ein fast unerklärbares Phänomen, warum Menschen mit teilweiser hoher Aggressivität sich an Schlangen vorbei schleichen, Leute nach vorn schieben und ständig andere Reisende anpöbeln. Und das obwohl sie dadurch keine einzige Sekunde schneller an ihrem Ziel ankommen! Schließlich entscheidet der Pilot oder die Fluglotsen wann es los bzw. weiter geht.

Kaum im Flieger geht es dann weiter. Die obere Ablagefächer (Overhead / Cabinboxes) scheinen ein fast unendlicher Stauraum zu sein. Trotzdem sollten Sie diese nicht mit dem gesamten Gepäck (und Kleidung wie zum Beispiel Jacken und Schals) voll belegen. Kleinigkeiten (Handtaschen etc.) können z.B. auf dem Sitz oder unter dem Vordersitz verstaut werden. iPad & Co. passen auch mal in die Taschen des Vordersitzes.

Und dann: Die Toilette! Achten Sie darauf, dass sich in einem Flugzeug mehrere hundert Menschen ein bis zwei Toiletten von einer Größe um die 1,5 Quadratmeter teilen müssen. Eine Lange Verweildauer ist damit nicht wirklich angemessen gegenüber den Mitreisenden. Auch wenn es dem normalen Menschenverstand eigentlich widersprechen sollte, scheinen einige Reisende diesen Ort als längere Zuflucht aufzusuchen. Weitere Worte zum Thema Hygiene und Sauberkeit ersparen wir uns an dieser Stelle mal.

Aber auch auf dem Sitz während des Fluges gibt es abenteuerliche Einstellungen der reisenden Personen. Achten Sie stets darauf, zum Schlafen nicht die Schulter des Sitzplatznachbarn zu nutzen. Wenn möglich auch nicht den Kopf in seine Richtung zu halten um ihn oder sie nicht im Schlaf anzuatmen (oder gar an zu schnarchen).

Warum Airlines die Möglichkeit den Sitz nach hinten zu kippen immer noch anbieten ist zwar den meisten nicht nachvollziehbar, aber solange es funktioniert, werden die Fluggäste dies auch nutzen. Gerade bei Kurzstrecken ist es doch wirklich nicht erforderlich. Der minimale Mehr-Komfort schränkt die Reihe hinter Ihnen dermaßen ein, dass dadurch ein erhebliches Ungleichgewicht entsteht. Sollte es (aus welchem Grund auch immer) doch mal erforderlich sein, das Sie den Sitz nach hinten kippen müssen, drehen Sie sich vorher um und signalisieren dies dem Hintermann. Ein freundliches Wort kann natürlich dabei auch mal fallen.

Eng damit verbunden ist aber auch das Wackeln am Vordersitz. Hier kommt das Prinzip „Geben und Nehmen“ zum Tragen. Da kippt der Vordermann den Sitz nach hinten und der Passagier dahinter bedankt sich direkt mit ständigem scheinbar zufälligem Klopfen an den Vordersitz. Irgendwie kein Wunder wenn der Platz plötzlich so sehr eingeschränkt wird, aber wirklich notwendig?

Die Armlehnen – der ewige Streit. Wer kennt es nicht, da sitz man in einem mehr als beengtem Flugzeug und weiß nicht so recht wohin mit den Armen. Bei vielen kommt nun der Jagdinstinkt ins Spiel. Der Kampf um die Armlehnen hat begonnen. Sobald nur ein Stück frei ist, wird die Lehne ganz heimlich immer weiter belegt und man weicht keinen Millimeter mehr ab (auch wenn dadurch lustige Bewegungen z.B. beim Trinken entstehen). Dabei ist die Lösung so simple und einfach. Entweder man einigt sich ganz offen mit den Nachbarn oder lässt demjenigen den Vorzug, der vermeintlich den „schlechteren“ Sitzplatz hat. Und dies ist wohl unbestritten der Mittelplatz.

Und noch etwas zum Thema Small Talk.  Beim Reisen gibt es vier Typen: Die ständig arbeitenden Geschäftsleute, diejenigen die Schlafen möchten, aufgeschlossene Menschen die gern viel Reden möchten und diejenigen die einfach mal ausspannen und vor sich hin dösen möchten. Beachten Sie bitte auch hier die absolute Grundregel des Small Talks: NUR wenn Ihr Gegenüber auch interessiert ist, dürfen Sie sich frei und offen mitteilen. Nicht ganz selten hört man dann auch interessante Geschichten statt nur abweisendes und uninteressiertes Nicken.

Wer dies alles beachtet, reist nicht nur deutlich angenehmer sondern kommt sicher auch viel entspannter ans Ziel.

Guten Flug!